Gott – da oder nicht da? - Folge 2
Shownotes
Warum überhaupt über Gott sprechen? Ist er wirklich immer da – in den schönen Zeiten genauso wie in Momenten, in denen es uns nicht gut geht?
Über diese Fragen tauschen sich Benedikt und Max aus. Dabei teilen sie persönliche Erfahrungen, sprechen über Zweifel und Vertrauen – und darüber, was die Zusage Gottes „Ich bin da“ für das eigene Leben bedeuten kann.
Eine Folge über Nähe, Fragen und die Hoffnung, dass Gott uns begleitet – mitten im Alltag.
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00:00:06: Herzlich willkommen zu Folge Nummer zwei, unseres Podcasts, ein Espresso, ein Espresso für Firmung.
00:00:12: Aber ich hoffe, ich finde, in den nächsten Folgen schaffe ich das auch ordentlich auszusprechen.
00:00:15: Das ist schon das zweite Mal, dass ich das nicht ordentlich hinkriege.
00:00:18: Ein Espresso zur Firmung, nachdem wir in der letzten Folge mit Tara und Kira an einen doppelten Espresso haben, haben wir heute hoffentlich tatsächlich ungefähr die zehn Minuten einhalten.
00:00:28: Zu Gast ist nämlich der Benedikt.
00:00:30: Ich bin noch ganz geflasht von allem, was ich hier so sehe, an bunten und an Mikrofonen.
00:00:35: Und bin aber gerne nicht ermerklich gerade.
00:00:37: An Zeug, was hier alles rumsteckt.
00:00:39: Genau, an großen und kleinen Bildern.
00:00:41: Mein Auge wandert noch, aber mein Stimme hoffentlich ins Mikrofon.
00:00:46: Wir gucken, ob.
00:00:46: ich bemühe mich, dass auch die Gedanken vielleicht in die Richtung gehen, in der wir nicht nur das beschreiben, was hier ist, denn wir sind hier in so einem Wunderpunktbüro, Wunderpunkt heißt das.
00:00:55: Und ihr seid herzlich eingeladen, liebe Firmanden, wenn ihr wollt.
00:00:59: Auch ein Thema einzubringen, eine Frage, ein Gedanken oder gar, wenn ihr möchtet, sogar teilen.
00:01:04: Falls ihr euch wundert, was das für ein Geräusch im Hintergrund ist, das ist Schreck, wo der versucht, ein Spielzeug zu erreichen.
00:01:10: Ja, der möchte gerne mitmachen, aber so wie es verschwindet ist.
00:01:13: Das
00:01:13: ist verschwunden.
00:01:14: Genau.
00:01:15: Und wir haben kurz überlegt, über was wir sprechen wollen in dieser zweiten Folge.
00:01:20: Und Grundthema ist, warum sollen wir überhaupt über Gott sprechen?
00:01:25: Was hast du denn?
00:01:26: Weil über Gott sprechen ... Wenn man es ehrlich tun will oder ist sogar eine Einladung, ist eigentlich ein ganzes Leben lang zu tun.
00:01:34: Weil ein Leben lang ist einfach die Einladung da, nicht nur über Gott zu sprechen, sondern mit Gott zu sprechen.
00:01:42: In diesem Grundgefühl zu leben, Gott ist da.
00:01:46: In diesem Grundgefühl, Gott ist da zu leben.
00:01:48: Ja.
00:01:49: Oder vielleicht noch dichter ausgedrückt.
00:01:51: Gott ist bei mir.
00:01:53: Das fühlt sich so an wie Freundin, Freund.
00:01:57: der einfach wo es gut tut, wenn man zusammen ist, der ist bei mir, aber er ist eben auch dann bei mir, wenn ich manchmal das Gefühl habe, ist es gar keiner da oder ich bin völlig alleine oder fühle mich mit Sachen allein, ich glaube dieses bei mir sein, das ist so der erste Grund über Gott zu reden als ein Sein, eine Wirkkraft, die immer bei mir ist im Leben.
00:02:21: und naja und darum geht es auf spätere Zugreifen, Geht's dann auch bei dem Thema Firmung und Heiliger Geist, aber soweit will ich jetzt noch gar nicht sein.
00:02:30: Nein,
00:02:30: ich finde das Grundgefühl so schön.
00:02:32: Gehst du hier durch die Straßen, sag ich mal, hier gerade so ein schöner Abend, siehst ganz viel, ganz viel Menschen, ganz viel.
00:02:39: Wird auch schön ist, so einen Sonnenuntergang zu sehen oder so und dann einfach so.
00:02:43: in all dem ist irgendwie... Gott bei mir, ob ich grad mit jemandem spreche oder wenn ich dann wieder auch ein Stück alleine gehe oder ob ich dann mich mal grad mal wieder in meinen Gedanken verliere, was ja auch so, das ist ja immer so der Schmerzpunkt, meine Gedanken und ich, dann entsteht nämlich eine ganz eigene Welt.
00:02:58: Aber in diesem Gedanken, wenn Gott bei mir ist, dann hab ich auch mal so... Möglichkeit anzunehmen, was gerade da ist.
00:03:04: Den Nachbarn, über dem ich gerade gestolpert bin und der dann auf einmal mit mir spricht oder der Hund, der was ganz Interessantes riecht oder vielleicht auch wie warm es gerade wieder ist oder wie wohlt Hund jetzt auch nach der Wärme ist, wenn dann so ein Wind einfach geht und die Farbe des Himmels.
00:03:18: Es ist ganz spannend, dass du das sagst, weil in der letzten Folge hatte die Tara nämlich gesagt, also sie findet es total gut und auch wichtig, dass.
00:03:27: Also, sie möge mich korrigieren, aber ungefähr so hat sie gesagt, dass sie in Kirche immer hört, ja, Gott ist da, wenn es dir nicht gut geht, Gott ist da, wenn du allein bist, Gott ist da, wenn es einsam ist.
00:03:36: Und dann hatte sie so ein bisschen den Wunsch formuliert, sie fände es auch schön zu hören, Gott ist auch da, wenn es mir gut geht.
00:03:42: Weil es ihr gerade gut geht, möchte sie trotzdem nicht sagen, ja gut, jetzt brauche ich Gott gerade nicht, sondern Gott ist trotzdem da.
00:03:49: Und deswegen ist das so schön zu hören, weil das ein Stück weit ist es eine Vertiefung dessen, was Tara letzte Folge angeteasert
00:03:55: hat.
00:03:56: Ohne, dass wir es abgesprochen
00:03:57: haben.
00:03:57: Ja, genau.
00:03:57: Ich freue mich gerade auf eine nächste Folge vielleicht mit Tara.
00:04:03: Ich glaube, dass zutiefst das das stimmt.
00:04:05: Für mich ist es wirklich, dass das Wort bei mir sein.
00:04:09: Und das darf sich auf alles beziehen, was gerade auch ist.
00:04:13: Man nimmt also dieses erste Volk aus der Bibel, also dieses Volk Israel.
00:04:17: Das hatte ja im Grunde jetzt keine Vorstellung vom Himmel noch sonst irgendwie.
00:04:21: Aber das, was den geholfen hat, war ja dieses Wissen, der ist da.
00:04:27: Das war die Konstante in deren Leben.
00:04:29: Was wird später sein?
00:04:31: Keine Ahnung.
00:04:32: Aber sie waren dadurch immer sehr im Heute.
00:04:34: Also in dem, was da ist, was auch ihre Sehnsucht, die Sehnsucht nach Freiheit, die Sehnsucht nicht mehr als Klaven zu leben.
00:04:44: Ja, die sehen so nach Leben in sich und ist ja auch interessant, dass dieser Gottesname da eben ohne Name übersetzt wird.
00:04:50: Einfach mit da sein.
00:04:51: Ich bin der, ich bin da.
00:04:53: Das klingt schon wieder zu philosophisch, mir fast schon fast so abstrakt.
00:04:56: Aber im Grunde lassen die ja, wenn die den Gottesnamen nennen, einfach eine Lehrstelle.
00:05:00: Und das will nämlich sagen, für das, was gerade da ist.
00:05:03: Da ist er.
00:05:05: In den Momenten, in denen sie gemeinsam,
00:05:07: gemeinsam,
00:05:08: allein unterwegs waren.
00:05:12: Ich dachte, den linke die Ernstzeit, das ist ja auch alles gut und tröstlich und schön.
00:05:17: Und ich habe auch den Eindruck so, wie du das sagst, das ist Teil deines Lebens.
00:05:22: Ja.
00:05:22: Also es ist nicht nur so, ja, liebe Föhnlinge, ich erzähle euch jetzt mal davon.
00:05:25: Nee, nee.
00:05:26: Ich bin davon überzeugt, Gott ist da.
00:05:29: Sondern nee, tatsächlich, dass du in den Momenten, in denen du hier die Kronenfelder Straße langgegangen bist, vielleicht einen kurzen Moment hattest, ah, Gott ist da.
00:05:37: Ja,
00:05:38: das sind so die Zwischenräume oder Zwischentöne auch.
00:05:42: Die finde ich ganz wichtig im Leben.
00:05:45: auch zwischen manchmal zwei Sachen, die anstehen oder so, dass man dann da ist.
00:05:50: Und das ist ja so.
00:05:51: die Verlockung dieses Gedankenkarussells, was in deinem Kopf mal stattfindet, ist ja immer entweder bei dem zu sein, was schon war und das nochmal möglich zu beflücken.
00:05:59: So, wie scheiße war das denn jetzt gerade?
00:06:02: Oder wie hat die sich denn dann oder der sich daneben genommen?
00:06:04: Dann bekommt dieses bekommt dieser Schmerzkörper, der bekommt Nahrung und dann geht das Gedankenkarussells richtig los.
00:06:11: Und diese Zwischenräume ermöglichen, die einfach sagen, Das ist jetzt gewesen und jetzt ist noch nichts, kommt was, aber jetzt bin ich erst mal da.
00:06:19: In dem Moment.
00:06:20: Genau, in dem Moment.
00:06:21: Und das war, glaube ich, auch bei dem Volk Israel so.
00:06:23: Die haben wenig darüber, die haben gemohrt, aber das war, das Murren war nicht wie bei uns Meckern, sondern das war eigentlich dann, wenn ihnen diese Vision fehlte, wenn ihnen die Idee fehlte, das ist
00:06:35: eigentlich... Und die nicht wussten,
00:06:37: wie es weitergeht.
00:06:37: Genau, genau, das ist nicht so ein Rummeckern.
00:06:40: Und sonst waren die getragen davon, das war so deren Norm auch.
00:06:44: Erst da, das macht mich demütig auch manchmal, weil das lässt ja viel Platz, wenn ich das zulasse.
00:06:49: Dann kann ich erst mal auch sehr viel annehmen, manchmal, wie es ist im Leben.
00:06:53: Und dann kann ich vielleicht sogar an den Punkt kommen, dass er besonders da ist, wo ich meine, ich bin besonders weg von ihm.
00:07:02: Oder das habe ich noch gar nicht verdient.
00:07:04: Bei dem, was ich da gerade an Scherben auf den Teil lassen habe, auch das passiert im Leben.
00:07:08: Und vor allen Dingen, dass er da ist in der Ohne macht.
00:07:10: ... mit aushalten können.
00:07:13: Das ist, glaube ich, noch mal so ein ... ... das hat mich sehr ... ... oder berührt mich.
00:07:17: Da ist ja so was ... ... der ist nicht noch ... ... dass man sagt, der ist am Kreuz für uns gestorben.
00:07:21: Das ist so ein Satz, aber ... ... er hat mit ausgehalten, was wir manchmal auch ... ... im Leben gar nicht aushalten können.
00:07:28: Er hat die Ohnmächte mit durchgegangen.
00:07:31: Ich finde das ... ... ich finde das ... ... deshalb bewegend, weil ... ... ich in meinem Leben ... ... Momente hatte ... ... in denen ich ... ... wirklich ... Also in einem inneren Zwiespalt war, weil ich nichts von Gott gespürt habe und trotzdem darauf vertrauen wollte, dass er da ist.
00:07:53: Als ich das irgendwann mal so, viele Jahre später mal so durchdacht habe, ist mir irgendwie bewusst geworden, dass, also es ist ja auch schön, wenn man das fühlt, dass Gott da ist und man sich getragen fühlt und all sowas.
00:08:04: Aber ich glaube, dass diese Zusage, ich bin da, darüber hinaus greift über dieses Gefühl.
00:08:11: Es ist mehr als nur ein Gefühl, es ist mehr als nur so, ja, lade da, ich bin halt da, sondern es ist ein echtes, ja, auch keine Vertrüstung, sondern echtes Versprechen.
00:08:22: Aber es ist bei dir Erwachsen aus dieser Erfahrung, die du gerade am Anfang so umschrieben hast, aus diesem Gefühl.
00:08:29: Ja, ja.
00:08:30: Ich glaube, ohne diese Erfahrung würdest du das heute auch nicht sagen.
00:08:34: Da
00:08:35: ist so, also
00:08:36: natürlich
00:08:36: die Erfahrung, die ich gemacht habe.
00:08:38: Ja,
00:08:38: und das ist bei mir eigentlich auch genau das.
00:08:41: Das sind so die Momente, wo man es gar nicht für möglich hält.
00:08:45: Und heute würde ich sagen, da war besonders da, weil er wusste, dass ich es da am meisten brauche jetzt.
00:08:52: Aber das ist in der Situation, du weißt schon, du weißt auch, wie, ja, ja.
00:08:58: Du
00:08:58: weißt schon, dass das echt auch hart
00:09:00: ist.
00:09:00: Ja, genau.
00:09:02: Und dann finde ich dieses, weil das so hart ist, deswegen hilft mir dann auch immer... diesem Kaffreiter und Ostern, da ist ja noch so ein Tag dazwischen, da gibt es nämlich wieder diesen Zwischen aushalten, aushalten und vielleicht auch in der Ahnung, dass er doch da ist.
00:09:17: Und es war auch übrigens bei dem Volk Israel immer dieses Dasein auch ein Ringen.
00:09:23: Das war nicht immer so klar.
00:09:24: und naja gut, man kann ja allein in dem Salmen in so Gebetsformen schon lesen, wie sehr die Beta, die Beta-Rin gerungen haben.
00:09:32: um dieses da sein.
00:09:34: Und da würde ich nämlich dieses Wort bei mir sein, mit einem anderen Wort ergänzen wollen, mit dir sein.
00:09:42: Habe ich das, was ich
00:09:43: fühle,
00:09:44: wenn ich an Gott denke, erst bei mir und dieses mit dir sein, da könnte ich jetzt schon ganz leise und vorsichtig, und ich sage auch bewusst leise und vorsichtig, einen Sprung dazu machen, wie Jesus als Ausdruck dessen, wie Gott ist.
00:10:02: Denn das wollte uns sein, gewebt hatte.
00:10:05: Aber das konkretisieren wir dann in der nächsten
00:10:08: Folge.
00:10:08: Ah, das
00:10:10: ist sehr gut.
00:10:11: Ja, falls ihr Fragen, Anmerkungen, Gedanken habt, falls es irgendwas gibt, was euch vielleicht in besonderer Weise berührt hat an dieser Folge, sprecht uns an.
00:10:18: Die Kathiketen, die euch begleiten, die Menschen, mit denen ihr unterwegs seid, vielleicht sprecht es in der Kleingruppe an.
00:10:23: Und dann gucken wir, dass wir sicherlich einen Ort finden, wo wir auch über diese Gedanken, die vielleicht durch diese Folge entstanden sind, auch sprechen können.
00:10:33: Und ich freue mich auch auf jeden Gedanken, jede Frage, auch jedes Gefühl.
00:10:38: Und insofern
00:10:39: macht es gut.
00:10:40: Danke.
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