Freut euch! - Folge 5
Shownotes
In dieser Folge sprechen Tara, Benedikt und Max über ein Lieblingsthema von Tara: Freude!
Gehört Freude zum Glauben? Kommt diese in der Kirche zu kurz? Und wie könnte man diese mehr "empowern"?
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00:00:01: Herzlich willkommen zu Folge Nummer fünf unseres Podcasts, ein Espresso für Firmung.
00:00:07: Und heute haben wir ein Thema, das ist, könnte man sagen, ein Herzensanliegen von Tara.
00:00:12: Nämlich Freude.
00:00:13: Freude.
00:00:14: Freude.
00:00:15: Einfach erst mal Freude.
00:00:16: Nicht Freude, unbedingt mit irgendwas verbunden.
00:00:19: Nein,
00:00:20: erst mal fröhlich sein.
00:00:21: Fröhlich
00:00:21: sein.
00:00:22: Fröhlich.
00:00:22: Wenn du das so sagst, muss ich immer an Don Bosco denken.
00:00:25: Der, ich müsste jetzt nachgucken, wie das Zitat original geht.
00:00:28: Vielleicht weißt du das aber auswendig, Benedikt.
00:00:30: Fröhlich sein und die Spatzen falten lassen, wenn nicht so richtig.
00:00:34: Ja, irgendwie so.
00:00:35: Ja,
00:00:35: ja, ja.
00:00:36: Das war ja eigentlich so ein Mensch, der viel mit jungen Menschen unterwegs war im Erziehungsbereich.
00:00:41: ... oder Entziehungsfall, ich hört sich so ein furchtbares Wort, aber vielleicht mal besser begleitendem Bereich, würde ich sagen.
00:00:46: Bist du ja auch Tara.
00:00:47: Und du hast eben so schön gejubelt, fand ich, als du das vorgestellt hast.
00:00:50: Konntet man jetzt, konntet ihr nur hören.
00:00:52: Aber da sind so richtig die Arme hochgegangen und so.
00:00:55: Ich fand das schön.
00:00:57: Ausdruck der Freude.
00:00:58: Und du hast das auch in dem allerersten Espresso gesagt.
00:01:01: Für dich ist, glaube ich, auch Freude.
00:01:03: Das kommt dir sogar zu kurz.
00:01:04: Das kommt
00:01:05: mir sogar zu kurz, ja.
00:01:06: Genau, das habe ich, glaube ich, ... ... ich kann ja nochmal kurz ein bisschen anreißen, was ich gesagt hatte.
00:01:10: Also, wir haben ja eben schon darüber geredet.
00:01:12: oder letzte Folge darüber geredet, transparent bleiben wir, dass man zweifelt.
00:01:18: Und ich finde, in der Kirche wird Gott oft angerufen, wenn es darum geht, dass man zweifelt, wenn man traurig ist, wenn man verletzt ist, wenn man einsam ist.
00:01:27: Und das ist auch alles richtig, das habe ich auch in der ersten Folge schon so gesagt.
00:01:30: Mir fehlt es nur, oder ich habe manchmal selber, vielleicht liegt es auch einfach an mir, dass ich damit Probleme habe, dass ich manchmal das Gefühl habe, Ich vernachlässige Gott bzw.
00:01:39: ich vergesse Gott, wenn es mir gerade gut geht.
00:01:43: Und ich finde, in der Kirche wird das wenig angesprochen.
00:01:46: Also, ich hatte, das hatte ich schon, es ist ein bisschen länger her, da hatte ich so ein Problem mit, dass ja, alles, was ich mir wünsche, wenn es mir schlecht geht, das geht bestimmt eh nicht in Erfüllung, weil wenn es mir gut geht, dann bete ich ja auch gar nicht zu Gott.
00:01:57: Und ich habe versucht, das so ein bisschen zu kompensieren, dass ich auch bete, wenn es mir gut geht.
00:02:03: Und ich bin auch mittlerweile der Ansicht, dass ... Gott das nicht interessiert, wenn es mir gerade gut geht, nicht so daran denke.
00:02:08: Aber trotzdem, wenn ich es schön, wenn wir auch an Gott denken können, wenn es uns gerade gut geht oder wenn wir jetzt gerade nicht das Gefühl haben, mir geht es so schlecht oder ich brauche jetzt gerade Gott, um irgendwas bestimmtes zu erreichen, sondern auch einfach so, wenn man gerade eine gute Phase hat oder wenn es einfach gerade nicht so ein dringendes Bedürfnis gibt.
00:02:29: Es gibt ja verschiedene Briefe und in einem Brief an die Philippa heißt es, freut euch im Herrn zu jeder Zeit.
00:02:37: Noch einmal sage ich euch, freut euch.
00:02:40: Das ist so ein Satz, der wird ganz oft bei Trauerungen auch vorgelesen, habe ich den Eindruck.
00:02:45: Und ich denke, mit was was Freude betrifft, ich war, als ich noch jung und, naja, nicht dumm war, aber als ich noch junger war und einfach so Sachen auch gesagt habe, die mir so einen Kopf kam, ich war früher in so einem Gremium, das heißt, vor Gemeinderat, Beratungsding, da, da, da.
00:03:05: Und dann habe ich irgendwann mal mich gemeldet und gefragt, ich verstehe das nicht.
00:03:08: Also warum seid ihr eigentlich alle so schlecht drauf, wenn wir an diesem Gott gelaufen?
00:03:12: Ich denke das hier nicht.
00:03:14: Was ist denn los mit euch, oder?
00:03:15: Wenn man dann, das ist natürlich schon jetzt High Class Superior, also wenn man da zu euch heuristisch geht und dann da die Kommunion empfängt, diese, ich konnte das nicht ab, ich saß oben als Messdiener und guck ich mir, dann ist das wie so eine Trauermarsch.
00:03:28: Und dann was, ich verstehe, dass die Leute... bedächtig und so und so.
00:03:32: Aber manchmal habe ich den Eindruck gehabt.
00:03:33: Vor allem bei der Eucharistie, was so das Beeindruckend ist, eigentlich sein sollte an dem Sonntag.
00:03:38: Wenn man glaubt, man nimmt gerade Jesus in sich auf.
00:03:41: Ja,
00:03:41: und dann sind die Leute alle so ein Trauermarsch.
00:03:43: Da habe ich gedacht, was ist denn?
00:03:44: Was ist das denn hier?
00:03:46: Und dann habe ich das mal angesprochen, dem Fahrgemeinerat.
00:03:48: Und ich bin da, das kann ich so sagen, auf große Widerstände dem gestoßen und konnte das gar nicht verstehen.
00:03:53: Deswegen kann ich das total nachvollziehen, was du gesagt hast, dass Freude zu kurz kommt.
00:03:59: Ich glaube, sie kommt auch so kurz, weil einmal, das hast du schon nämlich gesagt, das geht ja nicht darum, dann zu Gott zu beten, wenn ich meine, ich brauche ihn.
00:04:08: Natürlich, ich werde Not beten.
00:04:10: Das ist richtig.
00:04:11: Aber das ist so, Gott ist kein Wunschautomat.
00:04:14: Ich glaube, das ist eher so, das hast du nämlich gesagt, das ist wie dann eben mit der Freude.
00:04:18: Das heißt, es geht irgendwie, wenn man von etwas durchdrungen ist.
00:04:23: das Durchdrungen sein, könnte man ja jetzt vielleicht vorsichtig übersetzen, ist eben von Gottes da sein Durchdrungen sein, ob ich nun mit der Freude im Bauch da sitze, also so, das sagen wir auch mal, oder ob ich dann auch, ob mir die Tränen kohlen.
00:04:38: Und ich glaube, weil beides zum Leben gehört, ist auch ganz wichtig, dass die Freude dabei ist.
00:04:42: Ich gebe zu, ist das natürlich eins, das merke ich auch.
00:04:45: Das hat manchmal bei mir auch so den einen in manchen Gottesdiensten, dann denke ich, Ist noch Fastenzeit?
00:04:55: Ich weiß gar nicht, ich hab auch schon überlegt, woran ich da, also ich spüre auch Freude.
00:04:58: Also es gibt zum Beispiel gerade, wenn du mit Jugendlichen auch mal richtig schön Gottesdienst feist und in einem Wohnzimmer, wo ich das auch schon erlebt, dann ist auch eine Freude da.
00:05:06: Und das wird auch irgendwie ausgedrückt, oder?
00:05:09: Aber es ist noch immer so ein bisschen ... Das verpönt es ein bisschen oder ein bisschen auch Unsicherheit, wenn ich im Stadion bin, reißt die Hände hoch.
00:05:16: Aber wie drücke ich jetzt diese Freude aus?
00:05:18: und darf die auch sein, darf die selbst dann sein, wenn neben mir vielleicht jemand sitzt, der... Die ist nicht nach einer Freude.
00:05:29: Das Schöne ist, dass bei Gott alles sein darf, selbst zur gleichen Zeit.
00:05:33: Man muss sich nur so verabschieden von so einem Bild, das in unserer Zeit immer ganz groß geworden ist.
00:05:38: D.h.
00:05:38: die Freude ist nur da, wenn alles perfekt ist oder alles stimmt.
00:05:43: dann ist natürlich der Blick automatisch, weil das eben im Leben gar nicht geht, dass alles Perfekt ist und stimmt, ist immer auf das Defizit gerichtet.
00:05:51: Das ist man so, da weiß ich nicht, im sozialen Mainstream gelernt, das immer nur vom Ganzen zu definieren.
00:05:58: Und ich glaube, bei Gott ist immer so jeder Schritt heilig.
00:06:00: Das heißt also jeder Schritt, wo ich vielleicht, wie beim Tanzen, mal in dem Bereich Freude tanze, vielleicht dann aber auch auf einmal von etwas so... Ergriffen bin oder auch so mit fühle dass mir erst mal die tränen kommen das kann auch der nächste augenblick sein.
00:06:13: also dieses tanzen durch die gefühle des lebens Das das wäre für mich das schönste.
00:06:17: gott ist wenn das wird uns nur so kaputt gemacht weil es immer von diesem Gesamtziel mal nicht alles so.
00:06:22: in allen bereichen geht es immer nur du bist nur gut wenn du alles kramst alles hast oder was weiß ich.
00:06:27: aber das ist ist quatsch.
00:06:28: um es mal ganz deutlich zu sagen du bist auch gut Du bist gerade gut auch mit deinen fehlern und Das Defizitäre, was wir dann immer dadurch damals im Blick, dann nur noch für das, was fehlt.
00:06:39: Das finde ich schön, dass das gesagt hat, die Freude ist da.
00:06:42: Ja,
00:06:43: weil mir sagt die Freude da einfach viel durch so Dankbarkeit.
00:06:48: Also vor allem, wenn ich in der Kirche sitze, dann denke ich mir jedes Mal, wie dankbar wir eigentlich sein können, dass wir gerade da leben, wo wir leben, und dass ich gerade das erreichen kann, was ich erreichen möchte.
00:06:59: Das habe ich richtig oft, wenn ich in der Uni sitze oder im Jugendhaus sitze, ich freue mich richtig darauf.
00:07:03: ... Lehrerin zu werden.
00:07:05: Und ich bin so dankbar dafür, dass ich sowas gefunden habe, ... ... wo ich mich richtig drauf freue.
00:07:10: Also Freude, das kann ja so ganz, ganz viel sein.
00:07:12: Das muss ja nicht nur sein, ... ... ja, ich habe gerade einfach richtig gute Laune, ... ... sondern es kann auch sein, ... ... gestern ging es mir ja richtig schlecht, ... ... aber heute ist es schon viel besser, ... ... oder ich bin grad dankbar, weil ... ... ich finde, da könnte man, ... ... das könnte man noch mehr empowern in der Kirche.
00:07:24: Das Coole ist ja, was du gerade gesagt hast.
00:07:27: Das.
00:07:28: Also ich kann es ja sagen, ich habe ja Gruppentherapie, also ich bin beim Psychotherapeut und mache da Gruppentherapie und einer der wesentlichen Hebel, die da genutzt werden, ist Dankbarkeit.
00:07:40: Weil Dankbarkeit sozusagen verändert in einem selbst etwas aus der Dunkelheit ins Licht.
00:07:46: Das würde man da in der Gruppentherapie so nie sagen, aber hier kann man das sagen.
00:07:51: Und das ist etwas... Vor einigen Jahren war es so, dass ich auch ganz, ganz viele Orte gesucht habe, weil ich mich einfach in der katholischen Kirche, so wie ich sie erlebt habe, in dem Sonntagsgottesdienst nicht gut gefühlt habe.
00:08:03: Ich habe mich einfach nicht mehr gut gefühlt.
00:08:04: Und es ist so, dass ich für mich manchmal auch nicht gut, wenn einfach in der Predigten, na, in der Vierzigminu- und Predigtzunge keiner mehr, aber zehn Minuten lang von Sünde gesprochen wird.
00:08:13: Da denke ich mir... ist wichtig, das anzusprechen, ist wichtig, das auch im Blick zu behalten, dass wir Menschen auch Fehler machen und nicht perfekt sind usw.
00:08:21: Aber sprich doch mal von dem, was gut ist und dass Jesus uns befreit hat, also uns sozusagen zur Freiheit berufen hat, damit wir glücklich sein dürfen.
00:08:30: Deswegen habe ich in dieser Zeit, in der ich mich nicht gut gefühlt habe, auch Orte gesucht, in denen das anders ist und habe das dann auch in Freikirchen dann gesucht.
00:08:38: und dann habe ich da, ich bin kein Freikirchler geworden, auch nicht, aber ich fand die Art und Weise, wie sie dort Dankbar waren für ihren Glauben und welche Freude aus dieser Dankbarkeit entstanden ist.
00:08:49: Das fand ich sehr faszinierend.
00:08:51: Und das habe ich dann ganz, ganz viel versucht auch in anderen Orten auch nochmal irgendwo herzustellen, dass man merkt, okay, wenn man wirklich sagt, so wie du das Tag gerade gesagt hast, danke, ich bin richtig dankbar dafür, dass ich gerade da sein darf, wo ich bin.
00:09:05: Das ist mir doch insgesamt... Hoffentlich vielleicht, wie auch immer so gut geht oder dass ich folgende Möglichkeiten habe, dann ändert das was.
00:09:14: Und das macht aber nicht und das finde ich ja wichtig.
00:09:16: Das hast du ja, das ändert ja nicht daran, dass es auch Dinge gibt, die nicht gut sind.
00:09:20: Also Dankbarkeit ist ja nicht zu sagen, ja alles ist super, alles ist großartig.
00:09:25: Dankbarkeit für das, was tatsächlich gut ist.
00:09:27: Und dann könnte man das sagen, zurück folgen, ganz kurz noch.
00:09:31: Und auch durchaus erlaubt ist Zweifel in den Momenten, in denen etwas nicht gut ist.
00:09:34: Aber heute sind wir bei Freude.
00:09:36: Da ist es auch wieder das... Geht ja, ich glaube, glücklich sein im Sinne von Jesus ist nicht himmelhochjauchsend, sondern es ist immer, dass sich die Waage halten kann im Leben.
00:09:48: Also du hast, das ist auch das Zutrauen Gottes an dein Leben.
00:09:52: Du darfst Punkte haben, du hast dein Leben zwischen tanzen, sag ich mal, nehm das mal auf, dass die Freude auch so beschwingt sein darf, hin und her tanzen zwischen... den Feldern so zweifel zwischen den Feldern traurig sein zwischen den Feldern total leer empty und dann aber auch fällt das wurde einfach das klasse wie das an deinem beruf festgemacht.
00:10:14: das ist ja dann auch berufung.
00:10:16: das finde ich total schön.
00:10:17: berufung ist ja sehr quatsch die nur aufs geistliche haub zu beziehen.
00:10:21: berufung ist jeder mensch der sich findet oder der ein bisschen.
00:10:26: Da komme ich so drin vor, dass es, da kann ich Echo geben mit meinem Leben und sein, an andere, wie vielleicht deine Mutter eben auch in ihrer Lebensgeschichte Echo gibt an dich.
00:10:36: Das finde ich ein tolles Bild, wenn Menschen aufeinander Echo geben und das kann ja in diesem Tanzen, in diesem, dann ist es auch einfach gut, wenn das Leben so ist, dass sich das grad mal die Waage hält.
00:10:47: Natürlich, wenn das eine Pendel ganz schlag ausschlägt, dann ist es auch wichtig, dass Leute aufstehen und mitgehen und mitfühlen.
00:10:54: selbst das kann mir Freude machen.
00:10:57: manchmal wenn ich sehe wie andere Menschen in ganz liebevoller Weise mit anderen umgehen oder auch das ausdrücken das bewegt mich dann das ist irgendwie was ganz besonders oder macht dann wie du sagst dankbar und ich würde ergänzen demütig weil wir das leben wir können es nicht machen wir können es auch nicht in allen weh fragen beantworten aber wir können in kleinen momenten Alles fühlen, was vielleicht im Leben ist und das macht dankbar und demütig.
00:11:27: Und
00:11:28: deshalb, ganz im Sinne von Don Bosco, es gibt nämlich einen Teil, den du nicht gesagt hast, Benedikt, der heißt nämlich, dass die Tat fröhlich sein Gutes tun und die Schwarzen pfeifen lassen.
00:11:38: Und ich würde noch ergänzen, dankbar sein.
00:11:41: Ja.
00:11:41: Und dann kann das mit der Freude ganz großartig werden.
00:11:45: Danke euch.
00:11:47: Danke euch.
00:11:48: Das war schön.
00:11:50: Falls ihr auch noch mal Interesse habt und irgendeine Folge meldet euch gerne.
00:11:54: Und hier, Meister, falls ich das Rumpel nicht rausgekriegt habe, weil Benedikt hier auf den Tisch geschlagen
00:11:59: hat.
00:12:02: Möge dir es uns verzeihen,
00:12:03: ich
00:12:03: besuche es.
00:12:05: Aber das werdet ihr jetzt feststellen, nachdem ich geschnitten habe.
00:12:08: Außerdem ist es auch Ausdruck der Freude gewesen.
00:12:11: Und zweife lassen, nicht so viele kloppt.
00:12:13: Alles klar.
00:12:14: Dankeschön.
00:12:15: Was gut.
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